Fortbildungen
Bei den Fortbildungen handelt es sich um Begegnungen für Multiplikator*innen (Studierende, Lehrende, Sozialarbeiter*innen…) und Interessierte aus mehreren Ländern. Angesprochen sind alle, die an einem interkulturellen Erfahrungsaustausch teilnehmen und ihre fachlichen Kenntnisse erweitern möchten. Um einen intensiven Austausch zu ermöglichen, sind die Gruppen relativ klein und es wird auf eine gleiche Anzahl der Teilnehmenden aus den jeweiligen Ländern geachtet (max. acht Teilnehmende pro Land).
Wir bieten verschiedene Arten von Fortbildungen an:
- Grundausbildungen zur/zum Teamer*in für interkulturelle Begegnungen
- Grundausbildungen zur/zum Sprachanimateur*in in deutsch-französischen Jugendbegegnungen
- Seminare zu Methoden und aktuellen Themen des interkulturelle Lernens
Die Übersetzung ist in jedem Seminar gewährleistet, Sprachkenntnisse werden also nicht vorausgesetzt.
Die Seminare dauern i.d.R. eine Woche und finden im In- oder Ausland statt. Viele Ausbildungen sind als Zyklus konzipiert, so dass je eine Phase in den teilnehmenden Ländern oder Regionen der Fortbildung stattfindet.
Die Aus- und Fortbildungen werden von unterschiedlichen Fördermittelgebern pädagogisch und finanziell unterstützt. Leider deckt diese Unterstützung nie die vollen Kosten der Maßnahmen, so dass es notwendig wird, einen Eigenbeitrag zu erheben.
Der Beitrag enthält die Übernachtung in Zwei- oder Mehrbettzimmern mit Vollverpflegung, das pädagogische Programm sowie die Übersetzung. Die Fahrtkosten werden von den Teilnehmenden selbst getragen oder je nach Förderung anteilsmäßig zurückerstattet.
Zertifikate des Deutsch Französischen Jugendwerkes
Das interkulturelle netzwerk e.V. kann zwei Zertifikate im Rahmen des Deutsch Französischen Jugendwerkes (DFJW) vergeben. Bei unseren bi- oder trinationalen Grundausbildungen vergeben wir das Zertifikat für Jugendleiterinnen und Jugendleiter in interkulturellen Jugendbegegnungen.
Dieses Zertifikat bescheinigt besondere interkulturelle Kompetenzen, Fähigkeiten und Wissen im Rahmen der interkulturellen Austauschpädagogik. Es ist möglich mit diesem Zertifikat im schulischen oder außerschulischen Kontext als Seminarleiter*in zu arbeiten. Viele Trägerstrukturen im deutsch-französischen Kontext verlangen dieses Zertifikat mittlerweile als Grundvoraussetzung für eine Mitarbeit.
Folgende Themen sind immer Inhalt unserer Grundausbildungen:
- Interkulturelles Lernen
- Ziele einer Begegnung
- Rolle der Jugendleiterin bzw. des Jugendleiters
- Teamarbeit
- Begegnung und Gruppenleben
- Jugend
- Sprache/Sprachanimation
- Vielfalt der Kulturen – Kenntnis der beteiligten Länder
- DFJW / Institutionen
- Programmgestaltung
- Methoden
- Evaluation
Die Ausbildungen sind sehr praxisorientiert, d.h. wir stellen viele Methoden für den interkulturellen Kontext vor und probieren sie gemeinsam aus. Die Methoden können anschließend in den eigenen Jugendbegegnungen angewandt werden. Die gemeinsame Reflektion über das Erlernte und die Rolle der teamenden Person stehen im Mittelpunkt der Ausbildungsphasen.
Grundvoraussetzungen zum Erlangen dieses Zertifikats:
- Das Mindestalter beträgt 18 Jahre
- Sprachkenntnisse einer der beteiligten Partnersprachen sind erwünscht aber keine Bedingung
- Die Teilnahme an allen Ausbildungsmodulen
- Ein Praktikum in einer Jugendbegegnung
Am Ende der Ausbildung findet ein individuelles Auswertungsgespräch mit dem Team statt. Das Team muss die notwendigen Kompetenzen für die Leitung interkultureller Jugendbegegnungen bestätigen.
Das Zertifikat wird anschließend direkt durch das DFJW ausgestellt.
Das interkulturelle netzwerk e.V. und seine Partnerstrukturen benötigt motivierte Teamer*innen zur Durchführung der Jugendbegegnungen. Fast alle unserer Honorarkräfte besitzen dieses Zertifikat.
Unsere Grundausbildungen sind trinational und finden in den jeweiligen Ländern oder Regionen statt. Sie werden von mindestens drei erfahrenen Ausbilder*innen geleitet, zwei Gruppendolmetscher*innen komplettieren das Leitungsteam.
Es ist sinnvoll und wünschenswert die Ausbildungsteile in den angebotenen Phasen zu durchlaufen. Wir wissen jedoch, dass dies nicht immer möglich ist. Aus diesem Grund ist ein Quereinstieg bei uns – sofern es freie Plätze gibt – immer möglich. Wir bitten um Kontaktaufnahme.
Hier ein kurzer Film über eine trinationale Grundausbildung.
Darüber hinaus können wir das Zertifikat für Sprachanimateurinnen und Sprachanimateure in deutsch-französischen Jugendbegegnungen vergeben.
Die Sprachanimation ist eine der wichtigsten Methoden in der interkulturellen Begegnungspädagogik. Viele Teilnehmer*innen haben trotz (oder wegen) langjährigen schulischen Sprachunterrichts große Hemmungen sich in der Partnersprache auszudrücken. Die Sprachanimation unterstützt eine natürliche Kommunikation und hilft durch spielerische Methoden die Neugierde für die fremden Sprachen zu wecken. In unserer Begegnungsarbeit führen wir täglich mindestens eine Stunde Sprachanimation durch.
Sprachanimation basiert auf vielen Gruppenspielen der Begegnungs- und Theaterarbeit, die um den Sprachkontext erweitert wurden. Ziel der Ausbildung ist es zum einen die Geschichte und theoretische Struktur von (Sprach) Lerntheorien zu verstehen. Zum anderen probieren wir sehr viele Methoden in unterschiedlichen Kontexten für unterschiedliche Zielgruppen aus.
Die Grundausbildungen zur Sprachanimation dauern bei uns in der Regel 5 Programmtage und werden bi- und trinational durchgeführt. Das Zertifikat kann allerdings auch beim Vorliegen bestimmter Faktoren innerhalb der Grundausbildung für Teamer*innen erworben werden.
Grundvoraussetzungen zum Erlangen des Zertifikates:
- Teilnahme an einer zertifizierenden Grundausbildung
- Mindestalter 18 Jahre
- Muttersprache Deutsch oder Französisch oder ein muttersprachliches Niveau
- Möglichst ausreichende passive Kompetenzen in der Partnersprache
Am Ende der Ausbildung findet ein individuelles Auswertungsgespräch mit dem Team statt. Das Team muss die notwendigen Kompetenzen für die Durchführung von Sprachanimationen bestätigen. Es ist auch möglich an dieser Grundausbildung ohne sehr gute Kompetenzen in Deutsch oder Französisch teilzunehmen, da die Methoden sprachunabhängig in jedem interkulturellen Kontext genutzt werden können.
Auf dieser Webseite gibt es weitere Informationen über diese wichtige Methode.
Hier gibt es einen kurzen Film über eine Sprachanimationsfortbildung.
DFJW Datenbank
Absolvent*innen der Grundausbildungen mit DFJW Zertifikat haben die Möglichkeit die Aufnahme in die Teamer*innendatenbank des DFJW zu beantragen.
Über diese Datenbank können Akteuren der schulischen und außerschulischen interkulturellen Bildung Jugendleiter*innen und Sprachanimateur*innen für ihre Begegnungen finden. Menschen mit Zertifikat können ein Profil erstellen, auf dem ihre Kompetenzen in der Jugendarbeit sowie ihre Sprachkompetenzen dargestellt sind. Sie erhalten laufend Anfragen von Seminaranbieter und Jobangebote. In jedem Jahr werden sehr viele Teamer*innen über diese Datenbank vermittelt.
Weitere Informationen zu den DFJW Zertifikaten und der Datenbank gibt es hier.